ME/CFS, Long Covid & Post-Vac

Wer an einem Postakuten Infektionssyndrom erkrankt ist, trifft oft auf vollkommen unzureichende Versorgungsstrukturen und macht leider häufig Stigmatisierungs-Erfahrungen. Dies führt nicht selten zu verschiedenen sozial- und zivilrechtlichen Schwierigkeiten für die Betroffenen.

Ihnen zu helfen und Sie zu vertreten, ist ein wichtiger Schwerpunkt unserer anwaltlichen Tätigkeit.

Was sind Postakute Infektionssyndrome?

Das Postakute Infektionssyndrom (PAIS) – auch Postinfektiöses Syndrom oder Postvirales Syndrom – ist ein Sammelbegriff für verschiedene Multisystemerkrankungen, deren Ursprung meist eine akute bakterielle oder Virus- Erkrankung ist. Auslöser sind häufig beispielsweise SARS-CoV-2, Influenza, EBV oder Borrelien.

Zu den bekanntesten PAIS gehören ME/CFS, Long bzw. Post Covid und Lyme-Borreliose.

Weitere Informationen: Postakutes Infektionssyndrom bei Wikipedia

Was ist ME/CFS?

Bei ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches-Fatigue-Syndrom) handelt es sich um eine schwere, chronische Multisystem-Erkrankung, die meist infolge einer Infektion oder Impfung auftritt. Die Krankheit wurde von der Weltgesundheitsorganisation als neurologische Krankheit klassifiziert und wird gemäß ICD-10 mit G93.3 codiert. Sowohl Kinder als auch Erwachsene können betroffen sein.

Die Symptome sind vielfältig und umfassen beispielsweise Fatigue, Schmerzen, kognitive Beeinträchtigungen, Reizempfindlichkeit, Schlaf-Störungen oder eine infektartige Symptomatik. Art und Ausprägung der Symptome können bei den Betroffenen stark variieren.

Das Kardinal- oder Leitsymptom bei ME/CFS ist die Post-Exertionelle Malaise (PEM), bei der es sich um eine Stunden, Tage oder Wochen – im schlimmsten Fall sogar dauerhaft – anhaltende Zustandsverschlechterung handelt. PEM tritt häufig zeitverzögert und bereits nach geringfügigen körperlichen, geistigen, emotionalen oder sensorischen Belastungen auf.

Weitere Informationen: ME/CFS bei Wikipedia

Was sind Long Covid bzw. Post Covid und Post-Vac?

Bei Long bzw. Post Covid handelt es sich um verschiedenste längerfristige gesundheitliche Folgen einer Covid-19-Erkrankung. Bei Symptomen, die bis zu 12 Wochen nach der akuten Covid-Erkrankung auftreten wird dabei von Long Covid und bei darüber hinaus gehenden Symptomen vom Post-COVID-19-Zustand (ICD-10: U09.9) gesprochen. Umgangssprachlich werden Long und Post Covid jedoch häufig Synonym genutzt.

Post Covid ist als Überbegriff verschiedener gesundheitlicher Beeinträchtigungen zu verstehen. Dabei kann es sich zum Beispiel um kognitive Symptome wie Wortfindungsstörungen, um Sinnes-Verluste, um Schmerz-Zustände, um Herz-Kreislauf-Störungen oder um Organschäden handeln.

Post-Vac meint Komplikationen und gesundheitliche Beschwerden, die infolge einer Impfung auftreten. Die Symptomatik kann ähnliche Ausprägungen haben wie eine tatsächliche virale Infektion.

Je nach Dauer und Ausprägung der Symptomatik erfüllt ein Teil der Post Covid- und Post-Vac-Betroffenen die diagnostischen Kriterien für ME/CFS.

Weitere Informationen: Long Covid bei Wikipedia & Post-Vac bei Wikipedia

Wie steht es um die medizinische Versorgung?

Die medizinischen Zusammenhänge bei Postakuten Infektionssyndromen wie ME/CFS sind bis heute noch nicht wirklich geklärt. Auch wenn es Hinweise auf mögliche Krankheitsmechanismen wie Virus-Persistenz, Autoimmunität und Immundysfunktion, chronische Entzündungen, Fehlfunktionen der Blutgefäße sowie Funktionsstörungen in der mitochondrialen Energiegewinnung gibt, braucht es dringend weitere Forschung.

Eine ursächliche Therapie gibt es für ME/CFS genauso wenig, wie zugelassene Medikamente. Eine Linderung der Symptome kann in manchen Fällen durch von den Betroffenen selbst bezahlte Off-Label-Medikamente möglich sein.

Leider sind Postakute Infektionssyndrome bei Ärztinnen und Ärzten weitgehend unbekannt und unverstanden. Zentrale Anlaufstellen oder spezialisierte Ärztinnen und Ärzte gibt es kaum. Betroffene suchen daher oft jahrelang verschiedenste medizinische Fachrichtungen auf und werden häufig erst mit Glück oder infolge eigener Recherche korrekt diagnostiziert.

Welche rechtlichen Herausforderungen gibt es?

Betroffene erleben unterschiedlichste körperliche Beeinträchtigungen, die schwere Auswirkungen auf ihren Alltag und ihr Berufsleben haben können. Je nach Ausprägung der Erkrankung sind sie haus- oder bettgebunden, haben einen hohen Grad der Behinderung und sind häufig pflegebedürftig. Selbst so genannte „milde“ oder „moderate“ Formen von ME/CFS führen zu schweren Einschränkungen.

Daraus ergeben sich für die Betroffenen verschiedene Ansprüche, wie ein angemessener Grad der Behinderung, eine Erwerbsminderungsrente oder ein Pflegegrad. Häufig kommt es bei den Versicherungsträgern aufgrund von Unkenntnis jedoch zu fehlerhaften Einschätzungen oder gar zu ablehnenden Bescheiden.

Im Sozialrecht können wir Sie schon ab der Antragstellung begleiten. Dies umfasst je nach Ihrem Wunsch nicht nur die Vorbereitung von Begutachtungsterminen, sondern auch Ihre vollständige Vertretung gegenüber den Behörden.

Zivilrechtlich kommt es bei ME/CFS aufgrund falscher Gefahrenmeldungen häufig zu Inobhutnahmen von Kindern oder zu Zwangseinweisungen. Hier unterstützen wir ebenso, wie bei angeordneten Betreuungen oder der Korrektur von Falschdiagnosen.

Wie läuft eine rechtliche Beratung ab?

Egal wo Sie wohnen – wir beraten deutschlandweit. Sagen Sie uns bei der Terminvereinbarung einfach, ob Sie den Termin digital oder vor Ort in der Kanzlei in Köln wahrnehmen möchten.

Falls wir uns persönlich in der Kanzlei treffen, tragen wir im Besprechungsraum selbstverständlich zu Ihrem Schutz eine FFP-Maske. Gerne nehmen wir auch sonst Rücksicht: falls wir zu laut oder zu schnell sprechen, falls es zu hell ist, falls Sie die Beine hochlegen möchten – sagen Sie einfach Bescheid.

Gemeinsam klären wir Ihren Bedarf und die weiteren Handlungsoptionen. Wir finden eine Lösung, die zu Ihnen passt.